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Montag, 5. Mai 2014

da real life


 
...keine üble botschaft.
 
   

Dienstag, 15. April 2014

luxusjammern

manchmal muss man den dingen einfach ihren lauf lassen. ich weiß.
aber das warten ist so... besch*...
ich kann das so schlecht, ich bin so ungeduldig. und dieser stillstand ist ein seltsames gefühl, während um mich herum, in meinem freundeskreis, die dinge alle irgendwie - auf die eine oder andere weise - in einer art auflösung begriffen sind. jeder kämpft mit irgendetwas, keiner, der derzeit nicht irgendein problem am hals hat. sind die zeiten einfach nur so bescheuert, oder was ist da los?

es ist frühling. die sonne scheint. alles sollte eigentlich besser werden.
ob es das wirklich wird, weiß ich nicht. aber vielleicht bin ich ja auch nur mal wieder der reichsbedenkenträger vom dienst, ich berufspessimist ich. ja, vermutlich betreibe ich luxusjammern.

 

Donnerstag, 20. März 2014

farce

...wenn heute offiziell der internationale "tag des glücks" ist - warum, verdammt noch mal, geht's mir dann heute so - besch...eiden...?!
aahhrgh.
 
 

Donnerstag, 2. Januar 2014

the real game

manchmal denke ich, absurdistan ist wie ein gigantisches computerspiel à la "better than life" (aus "red dwarf" - nur dass es dann eigentlich "worse than life" heissen müsste). wäre da nicht das tantalos-programm... manche der "protagonisten" erkenne ich nämlich wieder. ich sehe, wie sie leben, miteinander interagieren. und ich sehe, wie sie, wie einst das volk israel um das goldne kalb, um eine goldene natter herumtanzen, und dieses schlangenbildnis ist schön anzuschauen.
gruselig.
ich wende mich ab und schüttele mich.
puhaaa... die ebene ist kalt. und nass.
wenigstens habe ich gerade mal keinen gegenwind - doch allein die feuchtigkeit sorgt für das innere frösteln.
ich stehe im regen, die nässe perlt von meinen nassen haaren mir ins gesicht, rinnt, lange spuren ziehend, mir die wangen herunter, und am kinn lösen sich ab und zu dicke tropfen, um zu boden zu fallen. ich weiss nicht, ob es der regen ist oder meine tränen... ist auch egal. hier stehe ich sowieso alleine, keiner da außer mir.
yep, absurdistan ist ja keine feriengegend, in die man sich zurückzieht, um ein wenig erholung oder spaß zu haben - eher ein bootcamp. man hat eher das problem, dass die schutzrüstung aus den computerspielen dort nicht existiert, jeder treffer gleich lebenspunkte kostet und so etwas wie deckung absolut rar ist. deshalb muss ich weiter. jump and run.
ich schließe für einen moment die augen, denke an etwas angenehmes, versuche, diese erinnerung festzuhalten, und als ich sie wieder öffne, renne ich los.
  
  
  

Freitag, 20. Dezember 2013

fremde federn: "augen in der großstadt"

wenn du zur arbeit gehst
am frühen morgen,
wenn du am bahnhof stehst
mit deinen sorgen:
dann zeigt die stadt
dir asphaltglatt
im menschentrichter
millionen gesichter:
zwei fremde augen, ein kurzer blick,
die braue, pupillen, die lider -
was war das? vielleicht dein lebensglück…
vorbei, verweht, nie wieder.

du gehst dein leben lang
auf tausend straßen;
du siehst auf deinem gang,
die dich vergaßen.
ein auge winkt,
die seele klingt;
du hast’s gefunden,
nur für sekunden…
zwei fremde augen, ein kurzer blick,
die braue, pupillen, die lider -
was war das? kein mensch dreht die zeit zurück…
vorbei, verweht, nie wieder.

du mußt auf deinem gang
durch städte wandern;
siehst einen pulsschlag lang
den fremden andern.
es kann ein feind sein,
es kann ein freund sein,
es kann im kampfe dein
genosse sein.
es sieht hinüber
und zieht vorüber…
zwei fremde augen, ein kurzer blick,
die braue, pupillen, die lider -
was war das? von der großen menschheit ein stück!
vorbei, verweht, nie wieder.

(kurt tucholsky)
  
  

Freitag, 8. November 2013

neues aus absurdistan

schau' mir in die augen, kleines... in meine sanften zweifarbigen augen. das lenkt dann wenigstens ab von meiner fassade, die munter weiter bröckelt und mindestens schon so zerschlissen ist wie die visage der haus-leiche am bahnhof, an der ich jeden tag vorrübermaschiere.
im gegensatz zum haus sieht bei mir nach außen hin alles relativ unverändert aus, und ich wundere mich, dass ich das alles bislang immer noch irgendwie wegstecke - mit betonung auf "irgendwie", denn spurlos geht das keinesfalls an mir vorrüber. ist es abstumpfung? eine gewöhnung an absurdische verhältnisse? ...hm, kann man sich da jemals dran gewöhnen? selbst mit einer extraportion galgenhumor fällt es mir schwer, mir das vorzustellen ;-)
was auch immer es ist: wer nie in absurdistan war, weiss auch nicht, wie es sich anfühlt. auch wenn scheinbar ruhe herrscht, "gut" ist jedenfalls anders. gut wäre zum beispiel, wenn mir jemand tief in die augen schauen würde. tja, leider fehlanzeige... vielleicht wird das ja noch?


 

Freitag, 1. November 2013

lernprogramm

es gibt menschen, die überhaupt nicht merken, was sie tun... wenn die zu dem absurdischen lernprogramm dazugehören, dann hasse ich dieses programm schon jetzt aus vollem herzen...! ich trenne mich so ungern von illusionen. aber langsam beginne ich absurdistan als chance zu begreifen: es ist, glaube ich, ein bischen wie ein bootcamp - das tougheste trainingslager, das man sich vorstellen kann.
vielleicht bin ich ja priviligiert, dass ich da teilnehmer bin... nur - echte lernbegeisterung sieht doch irgendwie anders aus;-)
hallo, holodeck-operators, könnt ihr mich stattdessen nicht in einen italienischkurs einbuchen...?! eine woche toskana?
mist. aber einen versuch war's wert.

Montag, 28. Oktober 2013

von wegen und zielen

montag ist lerntag. ich kriege beigebracht, dass man sich doch besser auf seine ureigensten empfindungen verlassen sollte, dass der spontane erste eindruck doch meist der richtige ist. bis dahin aber habe ich den meist ignoriert, zum einen aus gewohnheit, zum anderen wahrscheinlich, weil ich die implikationen daraus - dass nicht sein kann, was nicht sein darf - nicht wirklich mag... ist halt hässlich, wenn die spreu den weizen überwiegt. aber vielleicht gehört auch das zu absurdistan, das unterscheiden lernen: eine verfremdete art 'camino duro', unmittelbarer dialog mit sich selbst, doch so ganz ohne göttlichkeit oder religiösen überbau.
was mich aber verblüfft, ist die tatsache, dass jetzt nicht einfach das chaos ausgebrochen ist... oder kommt das noch? auch wenn ich das gefühl habe, der untergrund ist nicht der stabilste, sondern eher fragil, so trägt er im moment doch. seltsam.
verdammt, was ist das bloß...? betriebsblindheit, schutzmechanismus oder chaosbedingter systemfehler? oder gar - ich mag es eigentlich kaum glauben und deshalb auch nicht wirklich artikulieren - fortschritt? nee, kann nicht sein, oder? das wäre dann ja 'wachsentumsprozess'...
während ich also von der arbeit zur bahn marschiere, schaue ich mir einen moment lang selbst über die schulter. eigentlich ist es schon irre, dass ich hier bin und marschiere... irgendwie macht mich das in diesem augenblick fassungslos, aber glücklich (ähm... welchen weg nehmen wir da gerade...?). 'resilienz' nennt man das wissenschaftlich. meiner einer würde es dagegen schlichtweg als 'masochismus' bezeichnen ;-)



Samstag, 26. Oktober 2013

timeout: durch die nacht

ich lote die bereiche der wahrnehmung aus und frage mich also währenddessen, welchen grad ich gerade erreiche... ich bin physisch anwesend, durchaus positiv gestimmt und sehr präsent. ich fühle mich real wie schon lange nicht mehr, und doch ist es wohl der 'hologrammstatus'...
mir wird bewusst, daß das wieder ein 'chaotischer' prozess ist: hallo ariadnefaden - warum wusste ich bloß, dass auch du wieder da sein würdest? dsss die 'lange leine' nicht auf ewig so lang bleibt und recht fix wieder kürzer gefasst wird, erlebe ich dann etwas später auch noch.
zeit, abzuhauen.
ich laufe durch fast leere straßen. regentropfen fallen in dichten schwärmen dort, wo sie im licht wie kleine perlen glänzen, und auch dort, wo man sie nicht sieht: im dunkeln. sie sind überall, und sie sind irgendwie endgültig; sie scheinen alles zeitlich befristete hinwegzuspülen.

Freitag, 25. Oktober 2013

timeout

absurdistan gewährt eigentlich keine auszeiten - oder doch? zumindest kurze sprünge in parallelwelten scheinen möglich, allerdings ohne die eigene wirklich zu verlassen: der ariadnefaden, der mich bindet, lässt sich noch nicht durchtrennen, er blitzt immer mal wieder kurz auf wie ein flashback aus der bösen realität. dazwischen jedoch liegen strecken von freiheit, die ich gierig aufsauge, ja inhaliere, um zumindest in diesen momenten das gefühl zu haben, frei atmen, frei zu agieren und mich frei bewegen zu können... ein grandioses gefühl. das ende ist absehbar. aber mit ein wenig glück gelingt es mir vielleicht, ein paar erinnerungen mitzunehmen? trial and error. wie bei so vielem im leben. der error, der fehlversuch, überwiegt meistens...

Sonntag, 20. Oktober 2013

durch's wilde absurdistan - 3

während ich also durch die verlassenen ebenen absurdistans stolpere, läuft mein hirn auf hochtouren... ohne weg und ziel muss ich ja irgendwie klarkommen, also besinne ich mich zurück auf alte tugenden.
doch derweil ich mir den kelch mit diesen erinnerungen fülle, um davon zu trinken - um mit dem so erzeugten rausch des vertrauten den mut zu finden, der boden-, halt- und sinnlosigkeit absurdistans zu widerstehen, tropft von irgendwoher gift in das gefäß.
ich merke das gift nicht auf der zunge, sondern erst dann, als das zeug die kehle herunterrinnt, es zu brennen anfängt und das vertraute zerätzt...

muss ich als konsequenz die erinnerungen sein lassen, auch noch den durst nach dem letzten bischen vertrautheit aushalten, den die verlassene ebene allein schon bei ihrem bloßen anblick erzeugt? doch sagte ich nicht bereits, absurdistan sei die hölle? dann ist es logischerweise auch kein ort, linderung in welcher form auch immer, geschweige denn trost zu finden... aber das war mir eigentlich ja schon von anfang an klar. ich hatte nur gehofft, es nicht so eindrucksvoll bewiesen zu bekommen.

(wanderer, kommst du nach sparta, so berichte, du habest mich hier in die knie gehen sehen, wie es das gesetz absurdistans befiehlt.)

Samstag, 19. Oktober 2013

durch's wilde absurdistan: echo

...spricht - nein, singt - mir aus der seele:
fettes brot, "echo".
dabei gefällt mir der song noch nicht einmal besonders.

"gebt mir ein echo", heisst es da im refrain.
gebt mir ein zeichen, dass ihr mich gehört habt. wahrgenommen habt.
am liebsten hätte ich natürlich, dass ihr mich verstanden habt.
aber vielleicht ist das zu viel verlangt...?
 

Donnerstag, 17. Oktober 2013

durch's wilde absurdistan - 2

manchmal habe ich hoffnung, wenn ich da stolpernd einen schritt vor den anderen setze. und dann, wenn ich hoffen kann, erscheinen in dieser nicht-welt auf einmal die vagen konturen des unsichtbaren labyrinths, durch das ich mich bewegen muss, schälen sich langsam wie aus dem nichts.
dann bin ich froh, dass diese konturen mir orientierung geben...
wenn ich mich immer an den wänden entlang bewege, muss ich irgendwann zur nächsten biegung kommen, und irgendwann erschließt sich mir vielleicht eine richtung. trial and error. auch wenn es mühsam ist - es ist fassbar, greifbar. und alles greifbare ist in absurdistan so etwas wie ein überlebensvorteil.

wenn die hoffnung allerdings versiegt, stehe ich wieder alleine auf der weiten ebene. muss mir die mauern, grenzen, pfade selber denken, sowohl folter wie entrinnen aus meinem eigenen inneren schöpfen und erschaffen. wo da doch außer dem schmerz über die einsamkeit so gut wie nix mehr zu holen ist...
die hölle, das sind die anderen, sagt sartre.
die hölle, das ist die abwesenheit, aber vor allem die teilnahmslosigkeit der anderen, entgegne ich. die hölle, das ist absurdistan.

durch's wilde absurdistan - 1

war mein leben trotz vieler streckenweise skuriller, auch abenteuerlicher erlebnisse bislang oft recht einsam, ist absurdistan wohl die beschissenste, gottverlassenste gegend, die man sich überhaupt vorstellen kann... weit und breit keine seele, kein menschliches wesen, das du ansprechen könntest. nur kahler nackter boden, felsig, der himmel ist grau, bleiern und drückend. ein kalter wind pfeift durch die ebene. zurückgeworfen auf dich selbst, in der tiefsten verlassenheit, die du je kennengelernt hast, sieht du allerdings um dich herum ab und zu bilder der anderen - die anderen mitten im blühenden leben - doch es ist wie bei tantalos: die sonnengereiften trauben hängen in greifbarer nähe, wagst du es aber, die hand danach auszustrecken, zerstiebt das traumbild, löst sich in nichts auf. du bekommst also alle ihre interaktionen mit, doch du bist außen vor in deiner grauen, chaotisch absurden nicht-welt: teilnahme unerwünscht, als hätte einer das bekannte schild aufgestellt "wir müssen leider draußen bleiben"...

Freitag, 11. Oktober 2013

nemesis

sei gegrüßt, nemesis* - so sehen wir uns wieder...
du hast so oft schon von meinem blut getrunken, daß ich dich fast 'gefährtin' nennen könnte,
doch deine schlangenarme bieten freuden kälter als der tod.
so lange schon trittst du an meine seite, immer wieder,
doch höre nun mein lebewohl:
nicht länger will ich dir zu diensten sein -
die glut des kusses ford're ich von den lebenden, nicht von deinem klammen lippen...

(c.n.s.)

*nemesis (griech.) = verhängnis
  
  

Donnerstag, 10. Oktober 2013

durch's wilde absurdistan

als knirps habe ich alles verschlungen, was auch nur entfernt wie ein abenteuerroman aussah - karl may, sir walter scott, ganze sammlungen von piraten- und rittergeschichten...

manchmal würde ich gerne zurück in diese paradiesische zeit (nein, paradiesisch war sie nicht im geringsten, aber damals konnte ich besser träumen), denn im moment holt mich gerade die hässliche seite dieser märchen ein, die die erzähler wohlweislich ja gerne verschweigen. "abwärts" wäre ein besserer titel gewesen, und das vor einiger zeit gepostete gleichnamige s/w-foto wählte ich beileibe nicht ohne grund.

manchmal bleibe ich aber auch fasziniert stehen, fühle mich wieder wie damals an der uni, als wissenschaftler, so als ob ich einen meter neben mir stehen und mir zusehen würde. dann betrachte ich staunend, was geschieht, erkläre mir die symptome wie folgt: aha, das also passiert, wenn man körper und geist dieses oder jenes zumutet. lustig ist es trotzdem nicht, eher beängstigend, wie das ganze system unter der belastung ächzt - die erratischen sprünge im betriebssystem zum beispiel, die, weil ich mal wieder einige tage kaum geschlafen habe, auch schon mal über die peripherie nach außen gedrungen sind, dann erlebe ich, wie sich das auf die emotionale schiene auswirkt. oder die versager in der äußeren firewall in form von sich einander ablösenden kleineren infekten, die überlastung der cpu in form von lähmenden kopfschmerzen... mir ist klar, dass das erst der anfang der physischen palette sein wird.

als ich diesen blog begann, tat ich das mit dem festen vorsatz, so zeug nie zu schreiben. egal ist es mir inzwischen nicht, aber das wissen um die begrenztheit meines wirkungskreises - leserschaft gegen null - lässt mich doch vielleicht etwas unvorsichtig werden ;-) also stapfe ich als gereifter erwachsener weiter durch mein absurdistan, sehne mich nach nichts mehr als nach erlösung, doch die will sich im gegensatz zu dem mist einfach nicht einstellen. leider kenne ich meinen drehbuchschreiber nicht, sonst würde ich den für sein unsägliches skript einfach mal vermöbeln... offensichtlich ist er aber noch voll am werke, ergo: offensichtlich diese story noch nicht zuende.

Freitag, 20. September 2013

kalte stadt

ist alter ansteckend? heute komme ich mir so verbraucht und leer vor, wie mein vater sich alt fühlt. also setze ich mich mit ihm in die "100", fahre mit ihm gemächlich bis zum alex, anstelle die stadt zu erkunden. auf dem weg dorthin ist stop & go, "unter den linden" wird immer noch wild gebaut, der boden ist aufgerissen. alles ändert sich. mal wieder... und nichts bleibt. hat sich der fluch des andauernd-sich-neu-erfindens nun auch über berlin gelegt?
ich schaue beim ehemaligen prinzessinnenpalais vorbei und stelle fest, dass die räumlichkeiten, die einstmals vom operncafé belegt waren, immer noch leer stehen. unverändert. nur die fensterscheiben erblinden langsam unter den unmengen von staub... seit das café geschlossen hat, scheint sich dort nichts getan zu haben. dieser wandel erscheint mir ungut: nur zerstörerisch. gutes, bewährtes fällt weg, und nichts produktives wächst nach.

die stadt ist kalt... aber wahrscheinlich friere ich einfach von innen heraus.
die kälte, das sind wohl auch die abwesenden menschen: heute kann ich hier nur die toten besuchen. die lebenden, die ich hier kenne, sind zwar nett, aber selbst wenn ich sie kontaktiert hätte, bin ich mir nicht sicher, ob ihnen mein dasein, mein eigentliches wesen nicht doch völlig fremd ist. außerdem bemerken sie mich i. d. r. gar nicht. sich deshalb an die toten zu halten, ist allerdings auch kein gutes rezept... aber sie sind inzwischen eine meiner anlaufstellen geworden in dieser stadt, und anlaufstellen sind immer gut.
im kalten regen, der immer wieder fällt, hilft das trotzdem nicht wirklich ;-)



unterwegs nach nirgendwo

zugfahrt unter einem bleiernen himmel, der schwer auf der landschaft lastet und alles unter sich zur erde zu drücken scheint. dazwischen tiefhängende braungraue wolken, die nach unten hin zerfasern. wollen sie den verbliebenen raum zwischen bleihimmel und nassem boden noch verwischen...?
bei halle bricht plötzlich von links durch die scheiben ein einzelner sonnenstrahl, ganz ungewohnt.

das miese wetter bleibt jedoch.
je östlicher wir kommen, desto mehr brachfelder sieht man - bedeckt von braunem verdorrtem rheinfarn, der sich abwechselt mit braunem verdorrtem sauerampfer. dazwischen immer wieder die sorte pfähle, die oben ein kurzes querstück tragen und für raubvögel als ansitz dienen sollen - doch alle sind verwaist, bei dem regen haben sich die bussarde und weihen wohl alle verdrückt.
nur der eindruck von toter pflanzensubstanz bleibt... und ein gefühl der einsamkeit.
ich bin unterwegs, doch im nirgendwo.

Montag, 9. September 2013

krude gedanken ohne whisky und zigarre

ich sitze im auto und denke: die fassade bröckelt.
ich fahre zum sport und stelle dabei die musik so laut, dass die geigen und die bässe meine gedanken übertönen. der trick funktioniert zumindest teilweise: kennedy/colemans "kh'elvarian rhapsody", in wirklichkeit eine hochintelligente variation über the doors "the end", im stile klassisch-indischer musik gehalten, passt so hervorragend, dass ich dieses stück als einen der zentralen dreh- und angelpunkte in den CF-soundtrack übernommen habe und nun wieder darin schwelgen kann. diese zaubertöne umfangen mich, doch ich denke trotzdem immer noch, oder schon wieder: nämlich, dass ein wenig musik und ein "erschriebenes" universum, das jedoch nur von mir gelesen wird, zu wenig ist, um davon (oder dafür) zu leben. so schön diese fantastische ton- und buchstabenwelt auch ist - sie ist eine krücke, und dazu noch eine erbärmliche. wenn keiner die bilder in meinem kopf teilt, waren sie dann eigentlich vergeblich?
dann singt madonna den abspann: "don't tell me, love isn't true, it's just something what we do..."
recht hat sie. für viele ist es sicherlich nur etwas, was man so nebenbei betreibt. ich kann das allerdings noch nicht mal nebenbei, dazu müsste ich überhaupt erst mal eine "liebe", einen geliebten menschen, haben...
die fassade bröckelt. schau' mir in die augen, kleines - aber schau' bloß nicht zu genau, zu tief, denn sonst siehst du darin dinge, die du eigentlich nicht sehen willst. und von denen du eigentlich auch nichts wissen willst. bleib' lieber in deiner heilen welt, in der wir alle so tun als ob: als ob alles o.k. wäre, als ob es uns allen gut ginge, als ob wir einen sinn im leben hätten, als ob wir irgendwo angekommen wären... als ob wir alle wirklich richtig leben würden.
den filmkram nicht zustande gebracht zu haben - nein, das ist keine schande. schließlich bin ich nur ein kleines licht, ohne kontakte zur branche, geschweige denn zu den medien selbst. hätte ich da etwas bewegen können, grenzte das an ein wunder.
aber nicht wirklich zu leben, das ist sehr wohl eine.
  
  

Samstag, 17. August 2013

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