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Mittwoch, 15. Oktober 2008

london is green

habe ich schon erwähnt, dass ich in london ohne stadtplan unterwegs war?
alles, was ich zur verfügung hatte, war ein kleiner guide im taschenkalender-format, den es vor zwei jahren bei aldi im sonderangebot gab. ansonsten half mir natürlich der praktische tube-faltplan (also das streckennetz) und die tatsache, dass ich bereits mehrmals in london war, wenn auch das schon eine weile her ist.

ohne stadtplan ist man natürlich immer wieder gezwungen, sich neu zu orientieren. ein wunderbarer platz dafür (und nicht nur dafür)! sind die parks und grünstreifen inmitten der stadt, von denen es eine ganze menge gibt. in unmittelbarer nähe der baker street z. b. liegt der regent's park, in dem schon arthur conan doyle seinen sherlock holmes spazieren gehen ließ. ich glaube, die bilder machen eindrucksvoll klar, welch geiles wetter ich dort hatte... :-)

im regent's park

aber auch inmitten der city gibt es immer wieder kleine grüne inseln, die von einheimischen wie touris gerne genutzt werden für ein kleines sonnenbad oder den plausch in der mittagspause.

russel's square

grün ist london auch ein wenig, allerdings eher aus praktischer notwendigkeit denn aus ökologischer absicht: eine saftige maut müssen alle zahlen, die mit dem eigenen fahrzeug in die innenstadt wollen. ohne diese maßnahme wäre die stadt wahrscheinlich schon längst am eigenen verkehr erstickt. nichtsdestotrotz gibt es etliche show-offs, die mit ihren aston-martins, porsches und ferraris vor allem nachts die straßen unsicher machen (hotelfenster fenster schließen ist nützlich und erspart einem das unnötige geweckt-werden, so gerne ich v8- und v12-motoren auch höre). tja, wer's hat, der hat eben. der normale londoner dagegen quetscht sich mit all den unmengen von touristenhorden in die gute alte tube: das geht schneller, und ökologischer ist es auch.


der tag des falken...?

stichwort "ökologisch": die taubenplage wird übrigens mittels biologischer kriegsführung bekämpft. die stadtverwaltung hat einen falkner engagiert, der mit seinen eigens abgerichteten raubvögeln die plätze und touri-attraktionen abklappert. leider konnte ich nicht mit dem falkner sprechen und ihn fragen, was genau er da fliegen lässt (der vogel ist zu groß für einen falken und zu dunkel für einen bussard - ist es ein junger adler?), er und sein greif waren zu schnell wieder weg, bevor ich sie "stellen" konnte. so gelang mir nur ein schnappschuss...

very british, indeed

was ist typisch britisch?
der 5-o'-clock-tea, die queen, die für uns kontinentaleuropäer ungewohnte linksfahrerei (die übrigens aus den zeiten der ritterturniere stammt)?
die horseguards, big ben und die roten telefonhäuschen ("dr. who" lässt grüßen)?
die speakers' corner im hyde park, der tower, der buckingham palace oder gar princess di (es gibt sogar einen diana memorial walk und viele überwiegend ältere damen pilgern dort entlang)?


bemerkenswert das schild:
"achtung, die pferde keilen aus und beissen...!"

unten: tardis im doppelpack oder doch nur der
besuchereingang zum "ministry of magic"?



ich glaube, das muss jeder für sich selbst herausfinden.

für mich gehört zum typisch britischen vor allem auch die küche der ehemaligen kolonien (zugegebenermaßen bin ich verfressen) - und ganz besonders die indische. wenn man schon mal in london ist, sollte man unbedingt indisch essen gehen, was ich natürlich gemacht habe. köstlich! exzellent! ahh... in chinatown war ich übrigen auch, aber gegen das festmahl beim "inder um die ecke", ca. 150 m von meinem hotel entfernt, konnte das chinesische buffet bei weitem nicht heranreichen, um es mal vorsichtig auszudrücken. also: finger weg von "all-you-can-eat"-buffets, auch den höherpreisigen. geht lieber in anständige restaurants, das ist zwar nicht ganz so billig, dafür um so leckerer, und man wird dort auch bei der auswahl besser beraten.


big ben und ein grimmiger britischer empire-löwe


und wo wir schon beim essen sind: man sollte auch die zahlreichen pubs besuchen. "umme ecke" gab's dann auch eines dieser meist altehrwürdigen gasthäuser im pseudoviktorianischen wohlfühl-stil, in meinem falle das "stanhope arms" mit anständigem bier (i. e. gescheite auswahl an lager und local beers), fußball-flachbildschirm und urgemütlicher atmosphäre. ein kühles frisches blondes und die aktuelle ausgabe der "times", um den tag ausklingen zu lassen, mussten einfach sein. essen kann man in den meisten pubs übrigens auch sehr gut. die portionen sind, verglichen mit deutschen, ziemlich groß, also genau richtig für den ausgehungerten, müdegewanderten touristen.
und jetzt frage ich mich: warum gibt es so etwas (ich meine jetzt nicht diese merkwürdigen "irish pubs" mit seltsamem interieur und noch seltsameren gästen) eigentlich nicht in deutschland?

my favourite londoner

mein absoluter lieblings-romanheld, neben captain future, ist natürlich sherlock holmes. und wenn man dann schon mal in london ist, ist es naheliegend, auch mal bei dessen wohnort, der baker street, vorbeizuschauen...

gesagt, getan. es gibt sogar eine u-bahn-station "baker street", was das finden der berühmten adresse enorm vereinfacht.
tja, und was erwartet einen dort?

heutzutage sieht es dort recht normal, und um ehrlich zu sein, ziemlich unansehlich aus. die baker street, wie sie in der granada-tv-serie dargestellt wird, hat es in dieser art und weise natürlich nie gegeben, und in der "real existierenden" straße gleichen namens ist nicht viel alte bausubstanz aus der viktorianischen zeit erhalten. den charme vergangener jahrhunderte wird man hier vergeblich suchen - die häuserreihen werden immer wieder durch hässliche nachkriegs-betonklötze unterbrochen; bausünden gibt es also nicht nur bei uns...

übrigens: die hausnummer 221 b hat leider auch nie existiert - schade eigentlich. nichtsdestotrotz findet man am oberen ende der straße, also dort, wo sie auf den regent's park trifft, ein haus mit der besagten nummer, eine art "museum", dessen besuch ich mir allerdings verkniffen habe (dann lieber beim nächsten mal den entsprechenden "city walk" mitlaufen)... bei aller liebe zu meinem großen vorbild - auf kitsch stehe ich nicht ;-)

ein wenig enttäuscht habe ich mich dann wieder auf den weg gemacht, um anderen typisch britischen besonderheiten nachzuspüren.

going underground

das schnellste verkehrsmittel in london ist die u-bahn, liebevoll "tube" genannt (wegen den rundgeformten schächten). verglichen mit deutschen u-bahnen, ist die "tube" sehr laut und die älteren waggons relativ niedrig (hochgewachsene leute müssen den kopf einziehen). dennoch finde ich sie angenehmer als unsere heimischen bahnen... das wird wohl an den briten liegen, die (im gegensatz zu den unerzogenen touristen) immer einen schritt zur seite rücken, wenn der waggon schon voll ist, man aber noch einsteigen möchte, oder auch an den u-bahn-stationen selbst. das charmante gekachelte design der haltepunkte ist unübertroffen und sieht nicht nur "retro" aus, sondern stammt z. teil auch noch von "anno asbach".

charakteristisch ist auch der geruch - ein touch "verbranntes öl", eine spur "überhitztes metall", ein hauch "vanille" - im großen und ganzen ziemlich unbeschreiblich, kaum erklärbar, aber so eben nur hier anzutreffen (ich finde, dass jedes u-bahn-system über seinen eigenen geruch verfügt, der es von allen anderen bahnen unterscheidet).

die ersten "tube"-linien eröffneten übrigens im jahre 1868, und die schächte dienten der londoner bevölkerung im 2. weltkrieg als luftschutzbunker.

netzpläne der tube findet man hier: click. auf der website von london transport werden auch timetables und ein journey planner angeboten.










Dienstag, 14. Oktober 2008

off to a bad start...

wann ist es so nebelig, dass man den zustand des wetters nur als "absolute waschküche" bezeichnen könnte?
bingo, genau an dem tag, an dem ich in den flieger steigen wollte.
dabei war das problem noch nicht mal der nebel in frankfurt - nein, die wirkliche ursache der verspätung lag in heathrow, das offensichtlich so von nebelschwaden zugedeckt war, dass uns vom piloten eine zweistündige verzögerung angedroht wurde. gottseidank blieb es dann bei einer stunde im flieger herumsitzen und warten, bis der time-slot für den start zugeteilt wurde.

in england angekommen, mussten wir dann noch etliche runden kreisen, bevor wir landen durften - eine recht schaukelige angelegenheit mit vielen luftlöchern kurz vor über dem boden, so dass die boing 767 ziemlich unsanft auf die landebahn knallte. mit insgesamt eindreiviertelstündiger verspätung konnte ich dann endlich britischen boden betreten. in meinem falle bedeutete das, sich sofort auf den nächstgelegenen schalter von "london transport" zu stürzen, denn mit der richtigen karte (nämlich der travelcard) geht alles...

für ca. 20,- £ kann man drei tage lang alle 6 zonen (inkl. flughafen) mit bussen oder der guten alten "tube" befahren. auf den ersten blick ist das ziemlich teuer, doch wenn man bedenkt, dass der einfache transport von heathrow in die stadt hinein zwischen 7 und 29 pfund kostet, relativiert sich das wieder ein bischen. und bus und underground fahren war ja schließlich das, was ich in den nächsten tagen tun wollte.
london, here i come!
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