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Samstag, 2. Juli 2011

lecker werbung

wanderer, kommst du nach krefeld, dann mache pause im wiedereröffneten "herbst pitt" - nach langen jahren des leerstands hat das mit liebe zum detail restaurierte traditionslokal, von dem schon mein krefelder opa sprach, einen neuen betreiber gefunden. ich hab's ausprobiert (lecker roastbeef mit remoulade und kartoffelsalat): sehr zu empfehlen!
  
  

Mittwoch, 24. März 2010

kriewelsch platt (1)

schicksal

et jövt so manchen dag en't läewe
dor jeht partout alles dornäewe -
watt do och anpacks, ejal wie on watt,
wo do och henkieks, di süehst ma schwatt.
dor hölpt kien krakeele un och kien bäene,
do küess dech selver en den hengerschde träene.
en jedder, dä kömmt, de stellt dech en bien.
en jlöck, dag's drop es wier sonnenschien!

(c) rudi janssen

Sonntag, 2. August 2009

unentdeckt - bauhaus in krefeld

man spricht derzeit viel vom bauhaus in berlin. es gibt dort sogar eine ausstellung. 90 jahre nach gründung, beeinflussen bauhaus-ideen immer noch die gesamte westliche welt - kein wunder, haben sie doch das image, die ausprägung, ja die ausrichtung modernen designs und architektur maßgeblich gestaltet...

doch nicht nur in berlin gibt es bauhaus-schätze zu bewundern, sogar in krefeld am niederrhein lässt sich "bauhaus" finden: drei gebäude, die vom berühmten architekten mies van der rohe entworfen wurden, zählen zum stadtbild. leider geht dieses architektonische erbe in krefeld irgendwie unter - zwar wird auf der stadt-website auf die häuser lange und esters als museen verwiesen (das verseidag-färberei-gebäude wird gar nicht erwähnt), von der überregionalen kulturhistorischen bedeutung ist jedoch so gut wie gar nicht die rede. dabei wäre doch gerade das ein pfund, mit dem krefeld wuchern könnte...

ganz spontan denke ich da an eine ausstellung über bauhaus-möbel, präsentiert in original bauhaus-häusern. die bauhausfans würden in scharen herbeipilgern. oder bauhaus-tage im kontext mit der berliner ausstellung, mit dessau, sogar mit essen, das mit seiner zeche zollverein ebenfalls ein bauhausjuwel zu präsentieren hat...? weit gefehlt.

schade, dass diese chance nicht wahrgenommen wird. so kann man leider nur abwarten und hoffen, dass jemand in der stadtverwaltung sich dieser marketing- und kultur-"lücke" bewusst wird. es würde alle nützen - der stadt, der idee, den bauhaus-begeisterten.

fotos mit freundlicher genehmigung von c. newton sitzius (2009)

Montag, 2. Juni 2008

spurensuche am niederrhein, tag 3

dieser tag war eigentlich nur noch ein halber; nach hotelfrühstück und check-out ging es noch mal in die innenstadt mit anschließendem kauf von "rheinischem schwarzbrot", einem superleckeren sehr dunklen und grobkörnigen brot, dass es in dieser form eben nur am niederrhein gibt. tja - schwarzbrot ist eben nicht gleich schwarzbrot! seit jahren exportiere ich das rheinische, wenn ich irgendwie kann, ins schnöde hessenländle, wobei ich meinem kumpel rainer auch immer eine packung mitbringen muss.

zum abschluss noch mal ein kurzer besuch am grab auf dem friedhof fischeln, und dann ging es zurück auf die autobahn.

das war's gewesen. für mich war diese fahrt wichtig, denn meine großeltern waren es mir auch.


dieses bild ist noch von 2006 und zeigt den blick aus der "räucherkammer" meines großvaters auf das nachbargrundstück

Sonntag, 1. Juni 2008

spurensuche am niederrhein, tag 2

am sonntag sind wir nach uerdingen gefahren, wo ein weiteres "eat-in" meiner alten herrschaften stand: das rheinschlösschen. ein schloss war es nicht, sondern ein cafe-restaurant direkt neben der rheinbrücke und dem eingang zum uerdinger hafen gelegen. vom cafe aus hatte man einen herrlichen blick über den rhein und die darauf fahrenden lastschiffe. das rheinschlösschen gibt es auch nicht mehr, an seiner stelle sind jetzt schicke yuppie-eigentumswohnungen und dicht daneben das etwas hochnäsige "la riva", ein italiener. wir sind ein paar schritte am ufer entlangelaufen und dann über die alte kleine hafenbrücke weitergefahren richtung lank-latum zur fähre. auf der düsseldorfer seite liegt der ortsteil kaiserswerth, auf der uerdinger nur ein hotel (rheinhotel vier jahreszeiten) und das langster fährhaus, das "755" (benannt nach dem rheinkilometer), wo man sonntags ab 11.30 auf der offenen terrasse mit blick auf den rhein brunchen kann. hätte ich das gewusst...!

von langst-kierst sind wir dann zurück nach krefeld in den dahlerdyk, zur dort gelegenen kleingartenanlage mit herrlich altmodischen, top gepflegen "streber"-gärten. durch diese anlage bin ich immer gelaufen, wenn ich mal an die frische luft oder einfach nur mal dem ständigen qualm meines großvaters, eines kettenrauchers, entgehen wollte. da musste ich dann auch noch mal durch.

am ehemaligen haus meiner großeltern wollte ich dann nicht mehr vorbei. es wurde verkauft, und heute sieht die ganze straße so anders aus... tja, die alten leute sterben nach und nach weg oder gehen ins altersheim. schichtwechsel.

wir sind dann nach moers gefahren und haben das auto auf dem parkplatz am ortseingang abgestellt. von dort sind es zu fuß durch den park nur eine viertelstunde, maximal 20 minuten bis zum schlossplatz, wo im ehemaligen moerser schloss das grafschafter museum seine heimat gefunden hat. dort existieren aus der verwandschaft meines großvaters (er war das 12. kind!) noch teile einer kaufladen-einrichtung nebst einer treppe, aus dem haus der verwandschaft im winzigen ort hörstgen hierher verpflanzt. der rest des museums musste dann natürlich auch noch angeschaut werden.

abend waren wir dann im "sato" ecke schönwasserstraße/uerdinger straße. italienisch angehauchte küche, sehr zu empfehlen!

spurensuche am niederrhein, tag 1

da endlich einmal ein slalomfreies wochenende anstand und ich unverhofft 2 tage urlaub nehmen konnte, nutzte ich die gunst der stunde und buchte meinen alten herrn und mich für zwei tage in einem krefelder hotel ein. mir war nämlich danach, mich auf spurensuche nach meinen großeltern zu begeben, sentimentaler trottel, der ich bin, und mein vater, solchen vorhaben grundsätzlich nicht abgeneigt und erst recht nicht, wenn er sich von mir ganz bequem durch die gegend kutschieren lassen kann, machte begeistert mit.
das "garden hotel" war, nun ja, nix dolles, dafür günstig gelegen und sehr, sehr laut, was durch besoffene messegäste verursacht wurde, die sich offensichtlich eine gewohnheit draus machten, nachts auf den hotelfluren weiterjzujohlen und zu grölen.

samstags angekommen, liefen wir erst ein wenig durch die stadt. krefeld, einst durch die seidenweberei florierend, wirkt heute irgendwie verschlafen, beinahe heruntergekommen. seitdem die seidenindustrie durch umbruch und strukturwandel zurückgegangen und der ehemalige haupt-arbeitgeber der stadt, die verseidag, eher in anderen bereichen der textilbearbeitung und -produktion tätig ist, scheint die stadt auf keinen grünen zweig mehr zu kommen. dabei ist die stadt schön - viel grün, viele parks und anlagen, hoher freizeitwert. leider auch hohe arbeitslosigkeit.
zum mittagessen waren wir im "et bröcksken", eine krefelder institution mit gescheuerten, blanken holztischen und gleichzeitig das lokal der ehemaligen rhenania-brauerei (heute zur brauerei krombacher gehörend). das gute "rhenania alt" wird es bald auch nicht mehr geben, die nachfolge-marke heisst "königshofer".

vor den toren krefelds liegt der hülser bruch, eine teilweise feucht-sumpfige, jedoch malerische wald- und weidenlandschaft. typisch für diese gegend sind mischwälder und kopfweiden an den wiesenflächen. als kind bin ich mit meinen großeltern vom sprudel-cafe aus auf den hülser berg gewandert - "berg" ist übertrieben, jedoch ist das gelände mit 63 m eindeutig höher als der rest der landschaft. oben gibt es eine gaststätte mit kinderspielplätzen und einem aussichtsturm. die spielplätze habe ich damals links liegen gelassen; der umgebende wald war weitaus interessanter, bot er doch in meiner phantasie die gelegenheit zu ritterlichen schwertkämpfen oder auch der entdeckung ferner geheimnisvoller länder und kontinente. den weg war ich seit mindestens 15 jahren nicht mehr gelaufen und war froh, ihn relativ mühelos wiederzufinden.

ebenfalls wiederfinden wollte ich auch eine andere wanderstrecke, die weitaus länger war: der weg von schaephuysen ortsrand zum "jagdhaus auwelaers" bei neukirchen-vluyn. dank einer vor ort gekauften wanderkarte und einigen erinnerungsfetzen konnte ich den parkplatz lokalisieren, von dem aus wir loswanderten und dabei der strecke des heutigen wanderweges x2/e8 folgten. die route führt zunächst durch den bruchwald vorbei an zahlreichen sogenannten "kuhlen" (ehemalige altrhein-arme), um zum schluss kurz vor vluynbusch bei kürmanns hof ins offene feld zu münden. dann muss man nur noch die straße überqueren, vorbei an den stümpfen der vor etlichen jahren schändlichwerweise abgeholzten uralten eichen, und hat sein ziel erreicht.
den weg gelaufen sind wir nicht - das wetter schien unbeständig, und die wege waren noch aufgeweicht von dem unwetter zwei tage zuvor. beim nächsten mal muss ich die wanderschuhe einpacken...

zu abend gegessen haben wir dann im sonnenhof unweit des krefelder zoos. das restaurant war das lieblingslokal meiner großmutter, und wenn ich auch eher auf rustikales essen stehe (omelette, bratkartoffeln, steaks und schnitzel), musste das doch sein.
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