...mozart: eigentlich bin ich da seit jahren schon wiederholungstäter. das "mozart" in der töngesgasse ist eines der letzten "alte-tanten-cafés" in frankfurt und ein wohlbewährter anlaufpunkt für mittags- und nachmittagsstunden, von denen man eigentlich nicht so richtig weiß, wie (und mit was oder wem) man sie verbringen soll. obwohl das der qualität dieses ortes eigentlich unrecht tut: die tortenauswahl ist groß, die torten selbst solide handwerkskunst - nichts überkandideltes, extravagantes, dafür aber gleichbleibend gut auf ordentlichem niveau, die auswahl an warmen gerichten ist ebenfalls reichhaltig für ein café und lässt keine wünsche offen, könnte für meinen geschmack jedoch auch etwas geringer ausfallen. à-propos geschmack: den hatte die heute von mir ausgewählte "grie soß' mit bratkartoffeln und vier halben eiern" reichlich, sowohl die grüne sauce selbst, die anscheinend völlig mayonnaisefrei (die kalorienzählerInnen wird's freuen) und ausdrucksstark kräuterig-grün daherkommt, als auch die dazu gereichten bratkartoffeln, die im gegensatz zu den sonst üblichen salzkartoffeln die sache ungemein bereichern. das frankfurter traditionsgericht ist ja weit verbreitet - genauso weit gefächert ist aber auch das qualitätsspektrum, in dem dieses ehemalige arme-leute-essen dargeboten wird. der mozart-variante kann ich jedenfalls bescheinigen: sehr lecker!
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eine "grie' soß'", die den namen auch verdient... |
zur location: die töngesgasse als parallele zur fußgängerzone "zeil" ist gleichzeitig auch so etwas wie die akustische flaniermeile frankfurts... was durchaus ansprechend sein könnte, wäre die gebotene kost nicht so eintönig und vorhersehrbar: neben dem obligatorischen porsche-näseln gibt es zur abwechslung nur das nervõse brüllen hochdrehender italienischer motoren, die hörtechnisch eher an in die enge getriebene rindviecher erinnern denn an hubraum... das wohldosierte entspannte tiefe blubbern eines big block (v8) z. b. sucht man vergeblich, offensichtlich zieht es die corvettefahrer (und auch die vertreter anderer gutmotorisierter marken) woanders hin.
das spektakel beobachten kann man wunderbar auf den außenplätzen, die i. d. r. von rauchern frequentiert sind. drinnen herrscht rauchverbot und eine atmospähre, die von der glastheke mit den zahlreichen tortenvariationen dominiert wird. die mit dunkelrotem kunstleder bezogenen sessel sind ausladend und gemütlich, die tische zwar eher klein, aber das tut dem ganzen keinen abbruch, und das publikum bunt gemischt - von den obligatorischen seniorinnen bis hin zu jungen familien mit firsch geschlüpftem nachwuchs: ein gemütlicher ort für jedermann/-frau. gerne wieder!
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