...oder "die kurze nacht der literatur"
nein, eigentlich ist es eine "lange nacht", nur bei mir war sie kurz, weil ich früher ging.
die "lange nacht der lyirk" im rahmen der frankfurter lyriktage 2011 findet heute in der evangelischen stadtakademie auf dem römerberg statt. auf dem weg dorthin muss ich über die "zeil", die selbst um diese zeit noch voller leben ist, an der paulskirche (paulsplatz) vorbei, dem ort, wo deutschland erstmals zaghafte gehversuche in richtung demokratie wagte, bis hin zum römberberg. passende umgebung.
der saal liegt im oberen stockwerk und ist schon fast voll. ich habe glück und bin gerade noch rechtzeitig: die veranstalterinnen hüpfen hektisch herum, dann füllt sich plötzlich die bühne, und die lesung beginnt. von "experimenteller lyrik" habe ich keine ahnung, habe mich nie eingehend mit literatur beschäftigt, aber die worte, die mir entgegenklingen, sind interessant, fremd, klangvoll oder auch hart, manchmal fast betörend - poetisch halt, auf jeden fall ganz anders als das alltägliche dumpfe bla-bla aus internet, fernsehen und zeitung. auch wenn mir nicht alles gefällt, was ich da höre, sitze ich gebannt und lasse die geformte sprache auf mich wirken.
nach anderthalb stunden streiken dann meine kontaktlinsen, wer weiß warum. auch wenn ich nicht zum sehen, sondern zum hören hergekommen bin, die unscharfe optik nervt, also gehe ich. passenderweise wird gerade eine pause angesagt, und ich steige mit der menge der nikotinhungrigen die vielen stufen nach draußen hinab.
lyrik habe ich eher selten, aber gern gelesen und auch selbst schon gedichte geschrieben, allerdings ebenfalls selten und auch nur dann, wenn es mir schlecht ging. ich habe mir aber ein paar namen von heute gemerkt - mal sehen, vielleicht google ich den einen oder anderen: paulus böhmer, matthias göritz, barbara köhler (mit viel "atemholen"), christian lehnert, und dann gibt es da noch eine lyrikerin, deren name mir leider entfallen ist...
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