irgendwie hat das mit dem schlafen heute nacht nicht wirklich geklappt - zu viele schwerstbeladene güterzüge, zu viele grölende besoffene auf den straßen. bei geöffneten fenstern kriege ich das halt alles mit. mit dem erfolg, dass ich natürlich auch heute morgen viel zu früh wach wurde.
vor etlichen jahren, sprich, in den achtzigern, ist mir eine cd von tschaikowskis violinkonzert (nr. 35, d-dur) in die hände gefallen, sozusagen ein urgestein aus der frühzeit der cd-geschichte, fully digitally mastered - eine wundervolle aufnahme mit gidon kremer sowie den berliner philharmonikern unter lorin maazel. also habe ich mich heute morgen mit kopfhörern (lautstärke volles rohr) und kaffeetasse bewaffnet auf mein sofa begeben und mir gidons version dieses fantastischen werkes angehört. als ehemaliger cello- und orchesterspieler kann ich die leistung des mannes durchaus würdigen, und vor der tschaikowskis ziehe ich sowieso den hut in tiefer verbeugung.
lange rede, kurzer sinn - ganz verzückt im rausch der töne konnte ich die finger nicht stillhalten und habe versucht, zu dirigieren.
mein gedächtnis für musik ist sehr gut, doch nach gut zwanzig jahren konnte auch ich den ersten satz nicht mehr vollständig rekapitulieren, so dass ich den imaginären philharmonikern etliche spektakuläre fehleinsätze beschert hätte ;-)
was soll's...
den zweiten und dritten satz habe ich mir dann verkniffen und nur noch zugehört.
ahh, das war göttlich.
amateur-dirigent zu spielen am frühen morgen, wenn alles noch still ist, ist wundervoll.
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