vor sieben. es ist noch stockdunkel.
windstöße wirbeln immer wieder staub und dreck von der straße auf, jagen blätter hoch in die luft und zwingen sie, zu tanzen, irrwitzige, torkelnde bewegungen zu vollführen. es ist kalt.
an der s-bahn steht eine frau, dick eingepackt in einen spektakulären violett-schwarzen farbunfall von kleidungsstück, und beäugt die anwesenden missmutig, doch die anderen beachten sie gar nicht: jeder ist um diese nachtschlafene zeit mit seinen eigenen gedanken beschäftigt.
ein älterer mann stöbert in den abfallkörben nach pfandflaschen, und als er nichts findet, verschwindet er wieder.
stille. beinahe...
zwei ältere damen, die gerade eingetroffen sind, unterhalten sich in irgendeiner osteuropäischen sprache, vermutlich tschechisch oder polnisch. sie sind nun die einzigen, die irgendeine aktivität erkennen lassen, der rest steht einfach nur herum und friert mehr oder weniger, starrt auf die schienen oder auf die graffiti an der wand. oder auf's smartphone.
endlich kündigt ein fernes dröhnen das nahen des zuges an.
gottseidank ist freitag.
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