Montag, 12. August 2013

vom fallen und wieder aufsteh'n

keine schicksalsmacht stand an meiner wiege
und sagte mir von großen taten,
kein gott, kein karma versprach mir schutz -
allein wurd' ich in die welt geworfen
ohne hilfe, wehr und glück...

stolpernd setzt' ich meine schritte,
fiel, stand auf, fiel wieder, tiefer,
kein tal zu finster, kein abgrund zu schwarz...
fallend schrie ich um mein leben, doch
mein schrei verhallte ungehört...

unten war es dunkel, zeitlos,
furcht verschlang mich, wollte mich lähmen
doch ein funke glimmte noch
auch wenn er keinen weg mehr wies...
denn die richtung kannt' ich nicht.

blutend kroch ich schließlich wieder
fast nach oben, versehrt vom kampf -
doch schutz und zuflucht gab es nicht:
niemand da, der für mich aufstand
und antwortete an meiner statt...(1).

so lernte ich, allein zu sein -
immer wieder, und immer neu.
treu war mir furcht nur, scham und zorn...
ein fremdling war ich, zum fremdling ward' ich:
zwar auf der welt - doch kein teil davon.

so vergingen die jahrzehnte...
keine wärme, keine hand und keine worte,
keine mir verwandte seele:
die welt besieht mich scheelen blickes
und ich blick' scheu zurück zur welt...

ewig scheint der böse kreislauf
doch leben muss ich - immer noch...
weit ist die leere um mich herum.
also kämpf' ich, falle wieder,
steh' auf, weil ich aufsteh'n muss....

fallend sing' ich, kämpfend fall' ich,
stolpre, soweit die stimme trägt,
lass' mich nicht auf ewig zwingen -
von dieser leere in die nächste
wähl' ich einen and'ren weg...



(1) eine anspielung an die altägyptische tradition der uschebtis, die anstelle der verstorbenen antworten sollen, wenn diese im totenreich für irgendwelche unangenehmen aufgaben gerufen werden

(c) by wuschelix

  
  

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