Mittwoch, 31. Juli 2013

gesellschaftlicher wandel: das leben ist ein dschungelcamp

fortschritt ist gut - doch mit dem wissenschaftlichen hält der gesellschaftliche nicht mit. mehr sogar noch: er scheint sogar den umgekehrten weg zu gehen... seit der revolution der 68er hat sich die gesellschaft kaum mehr weiterentwickelt, höchstens zurück, da ihre ursprünglichen wissensträger – die generationen der letzten kriegskinder (!) – fast verschwunden sind und die nachfolgenden die symbolischen hände einfach still in den schoß legten. was übrig blieb, sind diejenigen, die eine vernünftig gesellschaftliche sozialisierung aus diversen gründen nicht mehr erhalten haben, sei es aus protest oder aus bloßem mangel (dazu zählt auch desinteresse), und diese einstellung natürlich auch weitergeben.

die gesellschaft heute ist fast regelfrei, es gilt in vielen bereichen nur noch das gesetz des dschungels: der stärkere gewinnt und nimmt sich alles, was er/sie braucht. "stärker" sind dabei nicht unbedingt die schlauesten oder diejenigen, die sich gesellschaftlich am weitesten entwickelt haben, oft ist es die schiere masse oder die bloße phyische kraft, die hier die "stärke" ausmacht. und wo selbst absolute basics des täglichen umgangs fehlen, wird eines klar: dass das sogenannte gesellschaftliche bewußtsein sich offenbar verflüchtigt hat.

gesellschaft, das ist heute nur noch das vorhandensein des staatsvolkes in seiner zusammensetzung aus vielen unterschiedlichen menschen. eine geistige pflicht oder aufgabe im ethischen sinne ist damit nicht mehr verbunden, nur noch die monetäre: nämlich zu zahlen für all' diejenigen, die nicht wollen, und natürlich auch für die, die nicht können (letztere werden inzwischen immer mehr). ach ja, und abfalleimer darf sie sein – schuld muss ja schließlich irgendjemand haben, wenn irgendetwas aus dem ruder läuft, und was liegt näher, als diese bei der gesellschaft zu suchen? kindererziehung z. b. ist heute gerne eine der gesellschaft übertragene aufgabe, weil immer mehr der eigentlich verantwortlichen dazu „keinen bock“ haben oder damit einfach überfordert sind (!).

dass eine gesellschaft eigentlich nur von einer mitmach-devise leben kann, von freien, mündigen, verantwortungsvoll handelnden bürgern getragen werden sollte, ist heutzutage, wo man gerne denken lässt anstelle dies selbst zu tun, utopie – oder erinnerung an eine ferne vergangenheit.
  
  

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