Freitag, 12. Juli 2013

böses spiel

der untersuchungsausschuss, der sich mit der affäre "mollath" befasst, beendet nun seine tätigkeit.
wenn man den beteiligten glauben darf, gibt es keine verschwörung, keine versäumnisse, keine fehlinformationen. sogar die frage, ob die unterbringung mollaths in der "geschlossenen" noch "verhältnismäßig" sei, steht plötzlich wieder im raum.
alles scheint in ordnung zu sein.
ist es das wirklich?

der fall weckt unangenehme erinnerungen an die sache mit den vier hessischen finanzbeamten, die einem "größeren ding" auf der spur waren und durch fixe suspension vom job und - wie sich später herausstellte, nicht koschere psychologische gutachten - aus dem verkehr gezogen wurden. seitdem hat man so gut wie nie mehr etwas von dieser sache gehört.

...verschwörungstheorien?
hier im beschaulich-betulichen deutschland?
vielleicht ist das zu weit hergeholt.
doch was auch immer von den betroffenen personen ermittelt und zur anzeige gebracht wurde, hat offensichtlich einen nerv getroffen, denn anders kann man sich die reaktion der jeweiligen behörden - auf privater ebene (gesundheit, persönlichkeit, integrität) angreifen und durch die ultimative form der diffamierung, dem "psychologischen gutachten", aus dem verkehr ziehen - nicht erklären: das ist sozusagen der "last resort", der letzte strohhalm, die ultimative wahl der mittel, um leute nachhaltig unschädlich zu machen, denn auf psychischer ebene verunglimpfen zieht immer, davon erholt sich der beste ruf nicht mehr.

behandelt man so die "nillebille-fälle", in denen es um heimlich und unrechtmäßig aufgegessene brötchen geht, die von der vorstandssitzung übriggeblieben sind? wohl eher nicht... nein, diese methoden scheinen dem laien eher für leute angebracht, die man langfristig, will beinahe sagen, endgültig, aus der öffentlichkeit verschwinden lassen möchte.

was immer auch wirklich passiert ist - wir wissen es nicht, weil eine sachorientierte, informative berichterstattung in beiden fällen offensichtlich nicht möglich ist, aus was für gründen auch immer...
was jedoch hängenbleibt, ist ein richtig übler nachgeschmack.
die geschilderten fälle sind nicht nur entwürdigend für die betroffenen - nein, es ist auch entwürdigend, dass unser staat anscheinend solche mittel nötig hat.
böses spiel.
armes deutschland.
  
  

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