doch, meine großeltern haben vom krieg erzählt. bei uns herrschte keine sprachlosigkeit, die war für andere themen reserviert.
kriegserlebnisse dagegen gehörten zu den geschichten, die z. b. mein großvater immer wieder mal hervorkramte. für mich, das küken, waren das dann türen zu anderen welten, und bei mancher dieser türen ließ sich auch ein wenig der abgrundtiefe schrecken ahnen, der dahinter lauerte.
jetzt also "unsere mütter, unsere väter". vom sender zdf im vorfeld pompös aufgebläht, mit anschließender diskussionsrunde, mit besprechungen und artikeln in der FAZ.
mein vater (baujahr '33) ist der meinung, dass es sich anders angefühlt habe als im fernsehen dargestellt.
ich kann es eigentlich nicht beurteilen - ich war nicht dabei. also kann ich mich nur auf die erzählungen meiner großeltern und meines vaters verlassen, schaue die bilder, denke, dass es gut ist, dass der krieg auch in seiner hässlichkeit dargestellt wird.
ich denke an das, was ich von meinen großeltern kenne, während ich vor dem fernseher sitze. denke, dass dies bildsprache von leuten ist, die den krieg nicht erlebt haben, vielleicht zuhause nicht gespürt haben, dass es ihn gab, den krieg, wie er schmeckte, wie er roch, wie er sich anfühlte in der geschichte ihrer familien. den bildern sieht man das ab und zu an - und dennoch sind es bilder, die zum nachdenken einladen.
über die authentizität des dargestellten lässt sich streiten... aber es ist gut, dass so etwas gezeigt wird: heutzutage, endlich,
kann darüber diskutiert werden, offener als vorher, und ohne sofort in die zwei klassischen kardinalklischees der 80er zu verfallen: entweder kollektives an-die-eigene-brust-schlagen-und-schuldig-das-haupt-senken oder das thema beharrlich totschweigen.
(teil 3 wird gezeigt am 20.03.2013, 20:15 h, zdf)
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