gestern abend habe ich "wallander - die fünfte frau" im tv geschaut, und ich muss gestehen, die rolle des kommissars hat mich berührt...
okay, das ist nicht mein erster film dieser reihe, ich habe schon mal in zweie reingezappt (ohne allerdings den film zuende zu schauen). aber damals schien mir die serie eher die frauenversion des schwedenkrimis zu sein - zumindest anfangs dachte ich bei all' dem personifizierten "leiden christi" unwillkürlich an die zielgruppe "alleinstehende chefarzt-sekretärinnen ende fünfzig und ihre (wunsch-)vorstellung davon, wie männer ticken".
inzwischen habe ich meine meinung revidieren müssen, denn kenneth brannagh macht sich doch recht gut in der rolle des kommissars, der die last und die sünden dieser welt trägt. ich mag zerrissene, gebrochene charaktere, typen, die nicht einfach nur weiß (gut) oder einfach nur schwarz (böse) sind. vielleicht, weil ich eine weiche seite in mir habe - vielleicht aber auch deswegen, weil im richtigen leben das schlimmste unheil nicht in der simplen schwärze steckt - nein, es lauert in den zahlreichen schillernden grautönen des lebens. genau dort sind die finstersten abgründe, die sich urplötzlich auftun, um alles zu verschlingen. solche "helden" sind deshalb einfach authentischer. folgerichtig war denn auch "mein" batman nie der quietschebunte strahlemann der 80er-jahre-verfilmungen, "mein" captain future immer ein zerrissener charakter, voller zweifel ob seines tuns, einsam in seinem gefühl, doch eigentlich nicht in diese seine welt zu passen.
jetzt also "jesus" auf schwedisch.
ein bissl dick trägt er manchmal schon auf, der gute kenneth... vielleicht ein "erbe" des jahrelangen bühnen-schauspielers, oder nur eine anspielung auf die fast zu schöne schwedische lanschaft unter düstreren wolken? trotzdem bietet er eine gute, eine interessante charakterstudie.
und ich werde in den nächsten "wallander" bestimmt wieder 'reinschauen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen