Samstag, 13. Februar 2010

gedanken zu "metropolis"

  • interessant, dass im hause des erfinders rotwang das ambiente der damaligen zeit "durchkommt"... der zeitgeist spiegelt sich z. t. auch in den monumentalbauten (die hitlersche monumental-protz-architektur geht dann doch ein eine etwas abgewandelte stilrichtung) sowie in der kleidung (kniebundhosen) der darsteller. offensichtlich ist eine gewisse einbringung von "bekanntem" bei darstellungen anderer zeiten immer notwendig, damit der zuschauer/betrachter sich mit dem dargestellten identifizieren kann (in hochmittelalterlichen bildern, die christliche legenden zum thema haben, sind die dargestellten immer nach dem letzten schrei der zeit - also hochmittelalterlich - gekleidet, das gilt auch für waffen und rüstungen)

  • die neonröhre wurde übrigens 1909 erfunden (Georges Claude) und frühzeitig für werbe-zwecke eingesetzt (siehe metropolis selbst oder auch yoshiwara) --> stylish sind jedoch die spiralförmigen lampen in rotwangs haus...

  • farbsymbolik: weiß sind die guten (freder, der mediator, oder das helle kleid von maria)

  • die einrichtung von rotwangs labor wurde wohl allen späteren frankenstein- und sonstigen "mad scientist"-filme zum vorbild ;-)

  • ebenfalls interessant: eine frau, deren wirken als unheilvoll empfunden wird, gilt sofort als eine "hexe"...

  • bibelsymbolik in der sprache: "father, father - will ten hours never end?!" (ganz im stile von "jesus auf dem ölberg")

  • der "schmale" - ein vorläufer des "dünnen mannes"?

  • wegweisende tricktechnik: stop motion (z. b. die autos auf den straßen von metropolis), spiegeltechnik (schüfftan-verfahren), überblenden und mehrfach-belichtung

  • nervige theatralik der stummfilme: ein relikt der bühne, oder als ausgleich zur "sprachlosigkeit"?

  • ja, ja, das waren noch zeiten, als auch die männer geschminkte augen hatten... (rudolph valentino und consorten) und trotzdem von den frauen angeschmachtet wurden!

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