experiment gelungen, patient lebt...

ich bin ein weihnachtsmuffel.
nein, eigentlich bin ich ein totaler weihnachtsfan. aber seitdem von der familie alleine nur noch mein alter herr und ich übrig sind, ist mir die lust an weihnachten ziemlich vergangen... das fest wurde nämlich immer bei den gesammelten großeltern gefeiert, an denen ich ziemlich gehangen habe, und seitdem die nicht mehr da sind und wie bereits erwähnt auch sonst keiner mehr übrig ist, hat sich das mit dem feiern irgendwie erledigt... seitdem habe ich echt bammel vor dem 24.12.
tja, der mensch erfindet ja die seltsamsten ausflüchte, wenn es nötig ist und es ihm schlecht geht. in dem jahr, in dem meine "letzte" großmutter starb (die "anderen" großeltern gibt es schon eine weile nicht mehr), ging weihnachten total unter. wir waren bei meinem großvater und haben versucht, ihn irgendwie über den tag hinweg zu lotsen, und tatsächlich hat das auch funktioniert. nur weihnachtlich war es eben nicht... im jahr darauf starb dann mein großvater. mein alter herr und ich haben schließlich bei mir zuhause einen baum aufgestellt und versucht, die feiertage irgendwie angemessen zu begehen, aber auch hier wollte keine weihnachtsstimmung aufkommen, wahrscheinlich war das alles noch viel zu frisch...
die folgenden jahre bin ich vor weihnachten geflohen, an das ende der bekannten deutschen welt, oder genauergesagt an das untere ende von deutschland, den bodensee, dort wo sich fuchs und hase "gute nacht" sagen. aber im hotel wurde trotzdem "geweihnachtet", und zwar auf eine art und weise, die ich einfach nur kitschig und peinlich fand.
daraufhin habe ich beschlossen, es dieses jahr weihnachten mal wieder bei mir zu probieren, so mit baum, großem fressgelage und allem. und was soll ich sagen...?
hey, leute, es hat geklappt, das experiment ist gelungen! auch wenn es lange nicht mehr das ist, was es früher mal war...
vielleicht braucht man einfach nur genügend abstand. vielleicht muss man einfach nur akzeptieren, dass weihnachten sich verändert, je älter man wird, so wie man sich selbst eben verändert.
übrigens bin ich dieser weihnachtstyp: